Meine Schmerzen

Anfang letzten Jahres schmerzte mein ganzer Körper, vor allem die Gelenke. Mein (Natur)Arzt, den ich im übrigen seit Jahrzehnten (nach wie vor) sehr schätze, kommentierte das so: Frauen in Ihrem Alter haben das eben Frau Bodmer.

Ich war platt. Das hätte ich von diesem Mann jetzt nicht erwartet. (Vielleicht hatte er gerade keinen guten Tag. Sonst ist er nicht so.)

Allerdings tendierte ich kurzfristig dazu, das zu glauben. Obwohl ich mich seit Jahren mit dem Einfluss unserer Gedanken auf unsere Gesundheit und unser Älter werden befasse und genau weiß wie man sich selbst in die falsche Richtung hypnotisiert, wenn man solche Feststellungen als Wahrheit akzeptiert. ***

Nach einiger Zeit verschwanden die Schmerzen. Ich nehme an, sie waren ausgelöst durch den maßlosen Kummer, den ich damals hatte, weil ich meinen Hund einschläfern lassen musste. (Woran man bereits sieht, wie sich Gedanke und Emotion auf unseren Körper auswirkt).

Wir denken uns alt

Die Frage, die sich nun stellt ist: Wie denken wir uns alt?

Mit 28 Jahren hatte ich ein Jahr lang einen chronischen Hexenschuß (oder Bandscheibenvorfall, wie auch immer). Ich ging wie eine alte Frau, konnte nicht sitzen. Meine Magisterarbeit schrieb ich im Liegen.

Hätte ich damals gedacht, das kommt vom Alter? Wohl kaum. Würde es mir heute so gehen, müsste ich mich sehr beherrschen, mir das nicht durch den Kopf gehen zu lassen.

So sind wir geprägt von den Erwartungen, die die Gesellschaft an das Älter werden an Jahren hat. Und wie wir wissen, Energie folgt der Aufmerksamkeit. Anders ausgedrückt: Unsere Gedanken begleitet von entsprechenden Emotionen haben enormen Einfluss auf unseren gesundheitlichen Zustand, nicht nur auf unsere Zellen, unser Aussehen, unsere Befindlichkeit. Mit zunehmenden Jahren wirkt sich das umso mehr aus.

Alter Hut?

Vielleicht. Nur, kaum ist ein unangenehmer Körperzustand, zum Beispiel vermehrte Faltenbildung, Schlappheit etc., eingetreten, vergessen wir diesen Hut und werden aufgesogen von der dunklen Magie der Ansichten, die im Kollektiv gespeichert sind, wie von einem schwarzen Loch.

Noch ein Beispiel: Letztens war ich auf einem schönen Gartenfest. Ich saß zwischen zwei Herrschaften, die den Abend damit verbrachten, sich angeregt über ihre Gebrechen auszutauschen. Ich wechselte schließlich den Platz.

Am Ende sagte mir die eine der beiden, etwas fassungslos über sich selbst: „Früher habe ich es abgelehnt über Krankheiten zu sprechen.“ Es wäre ziemlich überheblich von mir, jetzt zu sagen: Hätte sie das bloß weiterhin beherzigt.

Ich verstehe es sehr gut, wenn man von einem unangenehmen körperlichen Zustand völlig gefangen genommen wird, im wahrsten Sinne des Wortes, und sich die Gedanken nur noch darum drehen. Freilich: Ständiges Reden darüber verfestigt ihn.

Mein Tipp:

Prüfe, was du über das Älter werden denkst und wie du mit dir sprichst:

Liste die Gedanken auf.

Mache dir klar, wir denken solche Gedanken nicht nur ein einziges mal. Wir denken sie immer wieder.

Dadurch verdichtet sich ihre Wirkung. Sie sind wie eingepflanzt in unser Sein. Wir werden von diesen Gedanken geprägt, bis wir ein lebender, gehender, sprechender Ausdruck davon sind.

Und dann sagen wir womöglich noch: „Es kann nur so sein und nicht anders, das siehst du ja.“

Sei und werde dir dieser Gedanken jetzt bewusst:

Beispiel: (das macht eine Bekannte von mir): Oh je, das habe ich schon wieder vergessen, Alzheimer läßt grüßen! (Originalzitat)

Ich bringe es nicht mehr fertig, so lange auf zu bleiben, na ja, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste.

Ich bin zu alt, um dieses Kleid zu tragen.

Etc.

Ersetze diese Gedanken zum Beispiel durch:

Auch in meiner Jugend habe ich Dinge vergessen.

Es macht doch nichts, wenn ich mich müde fühle. Auch Kinder werden müde wenn sie lange aufbleiben.

Ich kann alles tragen, was mir steht.

Verbanne also missliche Gedanken in Verbindung mit dem Alter komplett aus deinem Denken!

Klar, das ist ein Prozess und es wird nicht unbedingt von heute auf morgen gelingen.

Deine Zellen, deine Gesundheit, dein Aussehen werden es dir danken.

 

*** Mehr dazu wie solche Äußerung wie ein Bann wirken in meinem Video: Bannsprüche im Alltag.

 

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