Übersetzung des Interviews mit Sioux Storm auf Youtube vom 25. April 2018.
(G.=Gabriele; S.=Sioux)
G. Was ist ein Totem Tier?
S. Es gibt verschiedene Ansichten über Totem Tiere, und für mich ist ein Totem Tier ein Führer. Ein persönlicher Führer, der dir hilft dich durch deine Dinge im Leben durch zu bewegen.
Das Totem hilft dir auch, deine Persönlichkeit zu definieren und zu verstehen – warum du die Dinge tust, die du tust im Leben
G. Ist ein Totem Tier dasselbe wie ein Krafttier?
S. Es ist interessant, wenn ich die Porträts male werde ich diese Frage oft gefragt. Weil wir haben 128 Totems, die mit uns arbeiten. Es gibt 128 Energiepunkte am Körper. Jeder Energiepunkt am Körper hat einen Führer. Und dieser Führer bewegt uns voran.
G. Gibt es da ein Tier, das mehr von Bedeutung ist als die anderen? Ja. Absolut.
Gibt es da ein Tier, was wir für das ganze Leben haben?
S. Ich glaube, die 128 sind immer mit uns. Einige sind im Hintergrund, einige im Vordergrund. Es ist wie bei dem Porträt hinter dir. Da sind Tiere, die sind noch mit dir, aber sie sind nicht mehr im Vordergrund. Sie haben sich geändert. Sie haben dich nicht verlassen.
G. Ändern sie sich, weil bestimmte Herausforderungen sich ändern und andere kommen in den Vordergrund?
S. Während wir wachsen und uns entwickeln im Leben, dann shiften die Dinge und ändern sich. Als Kind mochtest du vielleicht die Farbe „Blau“ und es war deine Lieblingsfarbe. Als du älter wurdest empfandest du vielleicht die Farbe „Rot“ als lebendiger. Die Tiere verhalten sich so subtil, sie bewegen sich hinein und sie bewegen sich hinaus.
G. Was repräsentieren diese Tiere? Symbolisieren sie Kräfte, die wir besitzen oder kommen sie wenn bestimmte Kräfte im Leben notwendig werden?
S. Ja, hier ein Beispiel. Einmal war ich Beziehung und ich zog aus dem Haus aus. Und ich brauchte die Bestätigung, dass ich das Richtige tat. Die Kraft, um mich aus der Situation zu ziehen. Und ich blickte aus einem der Fenster des Hauses hinaus und ich sah zwei Rehe, die kämpften. Weibliche Rehe, die kämpften. Und Rehe da geht es darum, dass sie freundlich miteinander sind, und dass sie miteinander kämpfen ist eher nicht die Regel. Und die standen da und kämpften.
Und das war genau das, was in unserem Haus vor sich ging. Dieses Kämpfen. Es musste sich etwas ändern.
Diese Energie des Rehs, es ist ein wichtiges Totem Tier für mich, zeigte mir: Du musst gehen! Das war der Bezug in diesem Moment zu der Szenerie.
Natürlich nicht jeder, der ein Reh als Totem hat geht zum Fenster und sieht eines. Du kannst es auch anders wahrnehmen. Vielleicht auf einem Blatt Papier oder im Fernsehen. Es wird sich irgendwie zeigen.
G. Wenn du ein bestimmtes Problem im Leben hast und du denkst, ein konkretes Tier könnte dich unterstützen, kannst du das rufen? Könnte ich sagen: Bär, bitte hilf mir?!
S. Absolut. Rufe die Energie dieses Totems. Ich reise eine Menge und was das betrifft, da werde ich oft nervös und fühle mich nicht so wohl. Ich liebe es, zu Orten zu fahren….und das erste mal als ich nach Deutschland reiste, da hatte ich wirklich Angst. Ich konnte die Sprache nicht, ich sollte dich zum ersten mal treffen. Und ich war so ängstlich und nervös, ich dachte jetzt ruf ich den Bär rein. Und dann rief ich ihn, weil er hat die Macht des Schutzes, egal wo ich bin, ein Bär beschützt mich.
Beim Bär geht es auch um das göttliche Weibliche, das Nährende. Es geht da nicht nur um Gefährlichkeit und Knurren und Schutz, auch um das Nährende. Und das war, was ich brauchte, dieses Nährende und Führende auf meinem Weg.
Und was passierte: Ich traf andere Leute mit Bär Energie, die mich führten und auf eine andere Ebene brachten während des Trips.
G. Du hast mir mal erzählt von einer faszinierenden Begegnung mit einem Bär, während eines Vision Quests. Ein wirklicher Bär.
S. Bei einem Vision Quest da gehst du auf eine Reise in die Natur, für einen oder mehrere Tage, da fastest du, ißt nicht, hast vielleicht etwas Wasser dabei. D gibt es keinen Schutz, keine Behausung, du sitzt einfach da für eine bestimmte Zeitspanne. Es gibt einen Aufpasser, der dich von einer gewissen Distanz aus beobachtet, aber der mischt sich nicht ein, nur wenn du wirklich in Schwierigkeiten kommst.
So saß ich da mit leerem Magen in Mount Chester und es war faszinierend. Plötzlich hörte ich dieses Graulen mitten in der Nacht und ich schaute auf, und da war ein Bär. Und ich dachte: Oh Shit. Da ist ein Bär. Und da kam ein anderes Heulen, und das war ein Wolf. Und ich dachte: Oh, es ist ein guter Tag um zu sterben! Ok, das ist ok für mich.
Es war interessant, weil die beiden Tiere da saßen und es erschien mir, als würden sie sich unterhalten wer mich zuerst bekommt. Und dann dachte ich, ich muss wirklich verheerend sein (also nicht besonders appetitanregend für sie (Anm. G.), ich sitze hier schon so lange ohne Essen…Aber es war wirklich ein richtiger Bär und ein richtiger Wolf und sie teilten ihre Weisheit mit mir.
G. Du hast gesagt, dass du von dieser Begegnung in einem anderen Zustand beziehungsweise einem anderen Seelenzustand zurück gekommen bist.
S. Ja, das tat ich. Ich bekam ein besseres Verständnis dafür, was ein Medizinbär ist. Und auch für den Wolf. Ich wußte, dass diese zwei wunderschönen Wesen, ein Teil von mir sind. Zu dieser Zeit meines Lebens, da unterrichtete ich nicht und wenn ich jetzt zurückschaue, dann hat mich dieser Bär alles gelehrt, was dazu gehört, eine Medizin-Person zu sein. Und der Wolf half mir, bereit zu werden, mein Wissen zu kommunizieren. Das ist es, was Wolfenergie ist, zu lehren und ein Führer zu sein.
G. Großartige Erfahrung
S. Manchmal denke ich, war das wirklich wahr, ist mir das wirklich passiert? Ich bin so dankbar für diese Erfahrung.
G. Sioux, wie nimmst du die Totem Tiere der Leute, die du malst wahr? Siehst du sie? Oder spürst du ihre Energie oder sagen sie etwas? Wie nimmst du wahr, dass sie da sind?
S. Ich sehe sie um die Person herum. Eine Frage, die mir so oft gestellt wird ist: Wann begann es, dass du diese Tiere sehen konntest? Und ich kann dir das nicht sagen. Ich glaube, das war mit mir mein ganzes Leben, es ist wie das zweite Gesicht, es ist immer da. Und ich machte meine Mutter verrückt damit. Ich sagte: Mom: Schau wer da ist!! Und ich machte sie damit völlig verrückt. Auch meine Großmutter.
Ich sehe sie und ich höre sie. Sie sprechen wenn ich male. Ich kann sie sprechen hören. Manche sagen: Male mich nicht! Weil sie weiß noch nichts von mir und sie soll mich eine Weile noch nicht sehen… Und ich sage ok. Und sie kommen aber trotzdem irgendwie mit auf die Leinwand, sie sind dann klein, versteckt zwischen den anderen Tieren. Und sie zeigen sich wenn es sein soll.
G. Siehst du jemand um mich herum jetzt?
S. Natürlich – und du musst warten.
G. Sie sagen: Erzähl den Leuten nicht, wer um Gabriele herum ist.
Wenn du ein Bild malst für eine Person, was nutzt es der Person dieses Bild zu haben und diese Totems zu kennen?
S. Ich glaube, du solltest wissen, wer in deinem Team ist. Du solltest wissen, wer mit dir arbeitet. Wenn du weißt, wer in deinem Team ist, dann weißt du, wen du rufen kannst, wenn du in Schwierigkeiten bist. Es ist, wenn du in Schwierigkeiten bist oder versuchst eine Entscheidung zu treffen, dann rufst du ein Totem, das in deinem Team ist, um dir zu helfen.
Viele benutzen das Bild auch für ihre Meditation als Fokus Punkt. Und fragen nach Botschaften von den Totems, um fähig zu sein, sich weiter zu bewegen in ihrem Leben.
Zu wissen wer in deinem Team ist und mit deinen Totems zu sprechen und zu arbeiten, das ist was ich denke, wie es den Leuten dient, solch ein Bild zu besitzen.
Zu wissen wer ist in meinem Team, zu wissen, warum sie bestimmte Dinge tun, die sie tun.
Was dich (G.) betrifft, in deinem Totem Bild, das hinter dir hängt, da ist diese Eule. Und die Eule, sie ist der Seher von Irreführung. Du weißt, wenn jemand nicht entgegenkommend ist. Als du ein kleines Mädchen warst, da wußtest du das nicht so stark wie in späterem Alter.
Als du Teenager warst, da konntest du schon besser entscheiden, was zu tun ist. Jetzt allerdings ist das Wissen so tief verwurzelt und kraftvoll in dir, dass du genau weißt, wenn du eine Entscheidung treffen sollst. Soll ich das tun oder jenes?
Macht das Sinn für dich?
G. Ja das macht Sinn. Ich bin auch zur Zeit sehr viel mit dieser Eule.
Sioux, ist da noch etwas was du hinzufügen möchtest, was ich nicht angesprochen habe?
S. Ja, du hast mich einmal gefragt, ob das Krafttier einer Person dasjenige ist, das du viermal hintereinander gesehen hast? Dazu kann man sagen: Verschiedene Stämme haben da verschiedene Arten es zu betrachten was dein Krafttier ist. Und manchmal ist es genau das Tier, vor dem du die meiste Angst hast. Das ist dann einer deiner machtvollsten Lehrer.
G. Ich denke, dasjenige das du am wenigsten magst und das, welches du am meisten liebst. Ist das richtig?
S. Ja
G. Die Polaritäten.