Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst
 Seneca

Wie verletzlich ist die Seele?

Auf das Zitat oben traf ich, als ich am See lustgewandelte. Es war an eine Sitzbank montiert. Und es brachte mich zum Grübeln. Denn ich meine, es impliziert etwas, was wir uns wahrscheinlich nicht gerne fragen: Kann es sein, dass die Seele nicht zwangsläufig mit sich im Reinen ist? Wie die Aussage von Seneca ja irgendwie vermuten lässt?

Wir gehen in der Regel davon aus, dass die Seele ein unversehrter, grenzenloser, göttlicher Funke ist, der reine Ausdruck unseres Seins. Im Gegensatz zu unserem Ego, das sich über Persönlichkeit, Geschichte, Wollen…etc. definiert. Tja, und mit dem die Seele irgendwie klarkommen muss, um in Harmonie mit sich selbst zu sein.

Die Frage, die sich für mich jedoch gestellt hat, ist:

Ist die Seele unberührbar in ihrem Sein – oder doch verletzlich? Kann sie also in einen Konflikt geraten, unabhängig von Egoquerelen?

Um diese Spannung aufzulösen, hilft es zwischen zwei Ebenen der Seele zu unterscheiden, wie es in vielen spirituellen Traditionen dargestellt wird:

Die zwei Ebenen der Seele

  1. Die essentielle, göttliche Seele – unveränderlich, rein, ewig. Diese Seele ist ein Ausdruck des Göttlichen, des reinen Seins. In dieser Perspektive ist sie nicht angreifbar. Sie ist jenseits von Raum, Zeit, Leid oder Scheitern. Sie „ist“ einfach – wie ein stilles Licht im Hintergrund.
  2. Die inkarnierte Seele – die sich auf die Reise in die Materie begibt. Das ist die Seele, die den irdischen Herausforderungen begegnet, mit denen sie klarkommen muss. Und deren Heftigkeit sie sich wahrscheinlich vor ihrer Entscheidung, den physischen Raum zu besuchen, nicht mehr so recht erinnern konnte. Die Seele projiziert Anteile von sich in diese Welt, in ein menschliches Leben, um Erfahrungen zu machen, zu wachsen, zu erinnern, zu heilen. Und diese Seele ist verletzlich.

SEELENVERLUST UND SEELENRAUB

In vielen schamanischen Kulturen, wie auch in der modernen Psychologie heißt es: Bei schwerem Trauma, Schock, Missbrauch oder großem Leid kann ein Seelenanteil „flüchten“, um sich zu schützen.

Oder er wird von fremden Kräften absorbiert oder gehalten. Diese Kräfte können metaphorisch verstanden werden als:

  • Fremde Erwartungen oder Übergriffe,
  • Bindungen aus vergangenen Leben,
  • kollektive Felder, die sich an unsere Energie binden (z.B. gegenwärtig: Verdrehungen von Wahrheit),
  • oder ja – sogar als energetische Wesenheiten, die sich von fremder Lebenskraft nähren.

Der Seelenanteil ist immer noch existent – aber er ist nicht mehr ganz bei „seiner“ Person.

Das ist, wie wenn du einen wunderschönen Kristall hast – aber er ist zersplittert, und du hältst nur einen Teil davon in der Hand. Du bist nicht weniger wertvoll – aber du fühlst dich nicht ganz, nicht vollständig, nicht „in deiner Kraft“.

KANN EINE SEELE SCHEITERN?

Das ist eine zutiefst menschliche Frage. Und auch hier sagen viele Lehren: Nein, die Seele kann nicht scheitern – sie kann nur lernen. Selbst ein Leben, das von außen als „verloren“, „verpasst“ oder „traumatisch“ wirkt, kann für die Seele ein wertvoller Erfahrungsraum gewesen sein.

Aber ja – die Seele kann vergessen, was sie wollte. Sie kann sich verirren. Sie kann so tief in Schmerz und Trennung fallen, dass sie selbst den Weg nach Hause nicht mehr findet – für dieses Leben. Deshalb gibt es so viele heilende Wege, um sie „zurückzurufen“.

FAZIT: DIE SEELE IST UNANTASTBAR UND VERLETZLICH

Das ist das Mysterium: Die wahre Seele ist unzerstörbar – und doch kann sie sich fragmentieren. Sie ist Licht – und kann doch im Schatten wandern. Sie ist allwissend – und kann sich dennoch verlieren.

Aber vielleicht ist genau das der Zauber: dass wir lernen, sie Stück für Stück zurückzuholen. Dass wir lernen, sie zu hüten wie eine Flamme, die immer brennt – auch wenn sie manchmal fast zu erlöschen scheint. Dafür gibt es in vielen schamanischen Kulturen den Weg der

SEELENANTEILRÜCKFÜHRUNG

Wir leben in einer herausfordernden Zeit,  da schaut der ein oder andere Anteil mal lieber von der Ferne zu.

SEELENANTEILRÜCKFÜHRUNG Eigenprozess

Daher habe ich dir hier einen kurzen Prozess gemacht, mit dem du selbst Seelenanteile zurückrufen kannst. Mit einem erfahrenen, schamanisch ausgebildeten Menschen (Gabriele) ist das sicher kraftvoller, aber warum nicht mal selbst Hand anlegen.

RITUAL DER SEELENRÜCKHOLUNG – DER GOLDENE PFAD

Hier geht es zur geführten Meditation.

Dazu ein paar Tipps: 

  • Führe die Meditation im Sitzen oder Liegen mit geschlossenen Augen aus. 
  • Entspanne und sei einfach. Tue nichts, außer die klare Absicht zu setzen, dass die Teile, die jetzt bereit sind, zu dir zurückkommen dürfen. 
  • Schau dir das Videobild auch mindestens einmal mit offenen Augen an, während du die Meditation hörst. Defokussiere dabei deinen Blick. Das ist ebenfalls ein Download. Es verstärkt die gesprochenen Worte, wenn du das damit verknüpfte Videobild betrachtest. Es versinn-bild-licht die Worte und nimmt einen weiteren Sinn ins Spiel: Den Sehsinn.
  • Vielleicht möchtest du 30 Tage lang Buch führen. Beobachten und notieren, was in deinem Leben passiert, vor allem wie du dich fühlst.
  • Mache die Meditation vier Wochen lang, jede Woche einmal. Also nicht täglich. Weniger ist mehr.

Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg dabei.